Frauen in der Kommunalpolitik – Besuch von Hanna Sander
- Warum engagieren sich Frauen weniger in der Kommunalpolitik als Männer?
- Warum halten sich auch auf anderen Ebenen Frauen eher aus der Politik heraus?
- Wie kann kommunalpolitisches Engagement generell gestärkt und der Einstieg für Frauen gefördert werden?
Dazu hatte die UWE (Unabhängige Wählergruppe Elze) unter dem Motto „Frauen in der Kommunalpolitik“ ins Bürgerbüro eingeladen.
Mit vielen Fragen, aber auch Ideen im Gepäck, tauschten sich dabei Ratsfrau Esther Pflock-Klatte und Vorstandsmitglied Ina Janke mit der Bürgermeisterkandidatin Hanna Sander aus, die spontan das UWE-Büro besuchte. So herrschte Einigkeit darüber, dass nach wie vor die Care-Arbeit (Sorgearbeit) verstärkt von Frauen übernommen wird, wenngleich sich ein langsamer Wandel in der Familienstruktur zeige. Trotzdem müssten sich Frauen eher mit Fragen wie „Traust du dir das wirklich zu“ oder „Leidet deine Familie nicht darunter“ auseinandersetzen als Männer. Generell mache sich zudem ein härterer Ton im Diskurs breit, so dass ehrenamtliche Ratstätigkeit in der jetzigen Zeit durchaus schätzenswert sei.. Dass es auch anders geht, zeigt sich am Beispiel von Pflock-Klatte – bisher hat die UWE-Abgeordnete keinerlei Diskriminierung während ihrer Ratstätigkeit erfahren. Sicher müsse man sich der Kritik aus der Bevölkerung stellen, könne jedoch durch sachliche Argumentation aber auch Gehör verschaffen.
Welche Ansätze es gibt, um Frauen den Einstieg in die Politik zu erleichtern, darüber berichtete Sander. Das Mentoring-Programm „Frau.Macht.Demokratie“, das vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung ins Leben gerufen wurde, sei eine Möglichkeit, um sich mit der Politik vertraut zu machen. Janke wies darauf hin, dass zum Beispiel in einer Niedersächsischen Nachbargemeinde Zuschüsse für die Kinderbetreuung während der Ausschuss- und Ratssitzungen gezahlt werden. Auch werde darüber diskutiert, inwiefern hybride Sitzungen und flexiblere Sitzungszeiten das Engagement für Frauen in der Kommunalpolitik attraktiver machen könnten.^
Die Elzer Bevölkerung setzt sich annähernd paritätisch aus Frauen und Männern zusammen, trotzdem ist der Elzer Rat mit einem Frauenanteil von rund 17 Prozent männlich dominiert. Bereits 1918 wurde Frauen das aktive sowie passive Wahlrecht in Deutschland zugesprochen. Heute, über 100 Jahre später, ist eine vollständige politische Gleichberechtigung immer noch nicht erreicht.
„Frauen in der Kommunalpolitik“ bleibt gesamtgesellschaftlich – aber speziell auch in Elze – ein Thema, mit dem sich die UWE zukünftig weiter beschäftigen wird.
