Elzer Schüler sind keine Schüler zweiter Klasse!
UWE spricht sich gegen den Antrag der Kreis-SPD zur KGS in Gronau aus.
Schon wieder sollen neben den 3,6 Millionen Euro für eine neue Schulsporthalle zusätzliche Gelder für die Erweiterung der KGS in Gronau ausgegeben werden. Weil nun der 13. Schuljahrgang an derGymnasialen Oberstufe wieder eingeführt wird, fehlen mindestens vier allgemeine Unterrichtsräume. Zudem fehlen Räume für fachleistungsdifferenzierten Unterricht, für Gruppenarbeit und Rückzugsmöglichkeiten für inklusive beschulte Schülerinnen und Schüler sowie Räume für die etwa notwendige Teilung von Klassen aufgrund von Schulzweigwechslern sowie einausreichend dimensionierter Freizeitbereich für den Ganztagsschulbetrieb.
Eigentlich nachvollziehbar, dass die KGS dieses Problem gelöst bekommen will, aber wie müssen sich angesichts dieser Vorstellungen di e anderen Schulen im Landkreis vorkommen? Die Schulen z. B. in Nordstemmen und Elze? Aber auch die Gymnasien in Sarstedt und Alfeld? Die Oberschulen von Nordstemmen und Elze kämpfen seit Jahren um ihre Existenz. Die Gebäude sind vernachlässigt und renovierungsbedürftig. Schulklassen, die nach Jahrzehnten selbst die notwendige Klassenraumrenovierung vornehmen wollen, müssen fast betteln, um wenigstens von der Gebäudewirtschaft des Landkreises die Farbe für das Streichen des Klassenzimmers zu erhalten und nach Gronau fließt Million um Million.
Das erzeugt Wut und Ärgernis unter den Schülern und Eltern. Aber auch die Gemeinde- und Stadträte sind damit unzufrieden. Da wurde noch im vergangenen Jahr im Landkreis über eine Erhöhung der Kreisumlage verhandelt, mit dem Ergebnis, diese zu erhöhen. Mit dieser Kreisumlage finanzieren alle Gemeinden im Landkreis letztendlich auch den Neu- und ständigen Erweiterungsbau der KGS in Gronau und der IGS in Bad Salzdetfurth.
In Elze stellt man sich die Frage, ob das so sein muss. Gemeinsam haben Verwaltung und Kreistagsabgeordnete von SPD, CDU, UWE sowie der Stadtrat der Grünen eine Resolution auf den Weg gebracht, der den Schulstandort Elze einbeziehen und sichern soll. Der Gronauer Schulleiter Schwarze – gleichzeitig Stadtrat in Elze – und der Gronauer Verwaltungschef Mertens pochen nun darauf, dass das Geld nach Gronau und nirgendwo andershin fließt und lehnen andere Varianten pauschal ab, weil diese pädagogisch nicht sinnvoll wären oder zu viel Geld kosten würden. Verlässliche Zahlen, Ideen oder Varianten zur Zusammenarbeit – Fehlanzeige!
Man könnte nun meinen, dass die Elzer SPD-Kreistagsabgeordneten in Ihrer Fraktion im Kreis Einfluss nehmen. Stattdessen formuliert die SPD-Kreistagsfraktion nur wenige Tage nach der Elzer Resolution einen Antrag: „Die Verwaltung wird beauftragt, für die KGS Gronau schnellstmöglich die Realisierung der bereits geplanten Aufstockung eines Teilbereiches des bestehenden Gebäudekomplexes vorzunehmen. Entsprechende Planungen und Genehmigungen sind zeitnah einzuholen. Die erforderlichen Finanzmittel sind in dem aufzustellenden Nachtragshaushalt 2016 einzustellen“. Es wird erwartet, dass die CDU diesen Antrag unterstützt.
Also möglichst schnell Fakten schaffen, statt auf die Elzer Resolution einzugehen und nach Lösungen zu suchen, die nicht ausschließlich Gronau zu Gute kommen. Die Krüger-Adorno-Schule in Elze ist offensichtlich eine ungewollte Konkurrenz.
Das Ausbremsen des Elzer Schulstandortes ist eine Politik, die sowohl SPD, als auch CDU im Kreistag schon seit Jahren praktizieren. Die Kreisverwaltung unterstützt diese einseitige Standortpolitik durch ein Kaputtsparen der Krüger-Adorno-Schule. Wenn nur ein Bruchteil der finanziellen Mittel und der Ausstattung von der KGS Gronau nach Elze geflossen wären, wäre auch diese Schule so attraktiv, dass man sich um Schülerzahlen keine Gedanken machen müsste.
Wir erwarten von den Elzer Kreistagsabgeordneten der SPD, aber auch der CDU, dass sie sich nicht nur in Elze pressewirksam für die Krüger-Adorno-Schule einsetzen, sondern auch öffentlich im Hildesheimer Kreistag Farbe bekennen, da, wo entschieden wird und sie sich nicht hinter einem Fraktionszwang verstecken.
Den Elzer Wählern raten wir genau hinzuschauen, was die gewählten Vertreter mit ihrem Stimmrecht machen.
Die Unabhängigen aus Elze plädieren dafür, vor einer übereilten Aufstockung der Gebäude in Gronau zumindest einmal zu überprüfen, wie die Krüger-Adorno-Schule einbezogen werden kann. Der Landkreis Northeim macht es mit seiner IGS Mohringen vor, wie eine Außenstelle funktionieren kann.
Unabhängig davon fordert die UWE die Kreisverwaltung auf, endlich die seit Jahren notwendige Sanierung der Elzer Oberschule zu beginnen. Dafür muss der Kreis viel Geld in die Hand nehmen, aber den Sanierungsstau hat er selbst zu verantworten. Die Schlechterbehandlung in Elze muss aufhören. Eine moderne Krüger-Adorno-Schule wäre wahrscheinlich auch ohne Außenstellenregelung eine gute Alternative zur KGS in Gronau.
Elzer Schüler sind jedenfalls keine Schüler zweiter Klasse!
Und es wird zu prüfen sein, ob beim Bau neuer Gebäude aus rein politischen Motiven und gleichzeitigem Leerstand an anderer Stelle ohne ernsthafte wirtschaftliche Prüfung nicht eine Steuerverschwendung vorliegt. Hier sind dann auch einmal die Aufsichtsbehörden gefragt.
Fraktion der Unabhängigen Wählergruppe Elze UWE