KiTas in Elze – Bunte Vielfalt – Eine Vision der UWE

KiTas in Elze –  Bunte Vielfalt   / /  Eine Vision der U W E

Situation:

Die Stadt Elze hat Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen sowohl im Bereich Kindertagesstätten als auch von Kinderkrippen. Dies wurde festgestellt in der „5. Fortschreibung der Konzeption zum Ausbau der Kinderbetreuung in der Stadt Elze“

Die Stadtverwaltung schlägt den Neubau eines Gebäudes für vier KiTa-Gruppen auf dem Gelände der ehemaligen Adolf-Grimme-Schule vor. In diesem Zusammenhang wurde eine Studie durch die GKHI erstellt, die drei mögliche Handlungsansätze gegenüberstellt: Umbau der Adolf-Grimme-Schule, Umbau des Kindergartens in Sorsum, sowie Abriss der Adolf-Grimme-Schule und Neubau eines Kindergartens an gleicher Stelle. Die vorgelegte Studie weist gravierende Mängel auf. So wurden z.B. die Kosten des Erwerbs der Adolf-Grimme-Schule nicht berücksichtigt. Außerdem wurde unpassend ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude für zwei Gruppen mit einem Neubau für 4 Gruppen verglichen.

Am 16. April 2018 soll im Ausschuss für Innere Dienste, Bildung und Soziales die GKHI beauftragt werden, den Neubau eines Vier-Gruppen Kindergartens auf dem Gelände der Adolf-Grimme-Schule in die Wege zu leiten, konkret mit der „…Erstellung eines Entwurfs einschl. Kostenberechnung…“

Die UWE unterstützt grundsätzlich den Ansatz eines Gebäude-Neubaus für KiTas und Krippen in Elze. Voraussetzung dafür ist, dass diese Maßnahme auf einer umfassenderen Gesamtstrategie bzw. -idee für die zukünftige Kinderbetreuung in Elze basiert.

Da die UWE eine solche Strategie nicht erkennen kann, skizziert sie im Folgenden eine Vision der Kinderbetreuung in Elze in der Zukunft.

Vision:

Elze bietet seinen Bürgern Kindertagesstätten und Krippen an unterschiedlichen Standorten innerhalb der Samtgemeinde. Unterschiedliche Träger garantieren mit ihren jeweiligen Konzepten eine Vielfalt von Betreuungsansätzen und Schwerpunkten. Diese Vielfalt sieht die UWE als Standortvorteil der erhalten bleiben und nicht durch einen Großkindergarten abgelöst werden sollte.

Das Angebot orientiert sich am Bedarf. Wer sein Kind in Elze betreuen lassen will, findet dafür i.d.R. auch einen Platz.

Die KiTas und Krippen gewährleisten eine qualitativ gute Betreuung durch ausreichendes und qualifiziertes Personal. Die Betreuungseinrichtungen in Elze sind gut ausgestattet und baulich in gutem Zustand.

Betreuungseinrichtungen gibt es nicht nur in der Kernstadt sondern auch im Ortsteil Sorsum. Die UWE hält es für richtig, diese bestehende Einrichtung zu erhalten.

Eine Monopolisierung ist zu vermeiden. Bei aktuell geschätztem zusätzlichen Bedarf von zwei Kita-Gruppen sowie einer Krippe ist darauf zu achten, dass die Vielfalt der Träger gewahrt bleibt.

Die Stadt hat den Auftrag, auf Basis der kalkulierten künftigen Bedarfe für genügend Betreuungsplätze zu sorgen. Wo diese nicht über Dritte als Träger realisierbar sind, sind kommunale Angebote auszubauen.

Die personelle Ausstattung muss den Erwartungen der Eltern an eine moderne Betreuung entsprechen bei der das Kindswohl im Vordergrund des Handelns steht.

Dort wo Betreuungseinrichtungen kommunale Gebäude nutzen, versetzt bzw. erhält die Stadt Elze diese in guten/-m baulichen Zustand. Dritte als Träger von Einrichtungen werden über entsprechende Vorgaben an dieses Ziel gebunden.

Was sollte nun konkret geschehen?

Der Auftrag an die GKHI zur Vorbereitung eines Gebäudes für vier KiTa-Gruppen sollte erst dann im Rat bzw. Ausschüssen behandelt werden, wenn die Stadt ein umfassendes Zukunftskonzepte zur KiTa- und Krippensituation in Elze vorlegt. Die wesentlichen Zielvorstellungen sollte der Stadtrat beraten und beschließen. Das Zukunftskonzept sollte Bestandteil des in der Entwicklung befindlichen Leitbilds sein bzw. werden.

Bereits im Jahr 2013 hat die Stadt Elze ein Gebäudekonzept vorgelegt, in dem ein erheblicher Sanierungsbedarf in allen Kindergärten in kommunalen Gebäuden quantifiziert worden ist. Eine grundlegende Sanierung hat seit dem an keinem Standort stattgefunden. Die Zahlen von damals sollten aktualisiert und die daraus resultierenden Kosten und Sanierungsmaßnahmen in ein neues Kindergartenkonzept integriert werden.

Sollte die Stadtverwaltung an dem bisherigen Verfahren zum Bau des Gebäudes ohne erkennbare Zielvorstellung festhalten, so sollte sie zumindest vorher die diesem Ansatz zu Grunde liegenden Ziele vorstellen. Dabei sind ganz konkrete Fragestellungen zu beantworten.

  • Wer wird Träger der neuen Einrichtung?
  • Welche bestehenden Einrichtungen sollen dorthin wechseln?
  • Welche Nachnutzungskonzepte gibt es ggfs. für die Räumlichkeiten dieser Gruppen/Einrichtungen?

Die städtische Einrichtung in Sorsum ist zu erhalten und unter Beachtung der denkmalrechtlichen Vorschriften zu sanieren.

Die nächsten Schritte:

  • Verzicht auf Beschluss des Auftrages an die GKHI zur Vorbereitung des Neubaus am 16.4.2018.

Stattdessen:

  • Auftrag an die Stadtverwaltung eine Vision zur Kinderbetreuung in Elze, konkret bzgl. KiTas und Kinderkrippen, zu entwickeln und mit dem Rat abzustimmen. Dies soll in Schritten erfolgen „von grob zu fein„, um auf dieser Basis möglichst schnell erneut das Thema eines Neubaus zu behandeln und zu beschließen. Die UWE regt an, hierbei mit den Methoden des agilen Projekt-Managements unter Beteiligung der Betroffen und Federführung der Stadtverwaltung vorzugehen.
  • Auftrag an die Stadtverwaltung, zumindest vorerst auf eine Schließung der Einrichtung in Sorsum zu verzichten.

Die UWE bietet an, hierbei aktiv mitzuwirken und auch schon bei Vorliegen von verbindlichen(!) Zwischenergebnissen (Vision – Konzept/Strategie – Umsetzungsplanung – Umsetzungsmaßnahmen – Evaluation) konkrete Maßnahmen zu unterstützen.

Eine relativ zeitnahe Vorbereitung eines Neubaus, den die UWE grundsätzlich für richtig hält und unterstützt, wäre damit weiterhin möglich.

Elze, April 2018